Sonntag, 8. Juni 2014

Wilhelmsburger LOOP


Wilhelmsburg ist die größte Flussinsel Europas und zugleich Stadtteil im Bezirk Hamburg-Mitte. Ein Großteil des Hafens liegt auf Wilhelmsburg. Das Verspricht zunächst einmal viel Wasser und Industrie. In den vergangenen Jahren haben IBA und IGS den Stadtteil stark verändert. 

Ein Grund für mich, eine Runde durch Wilhelmsburg zu drehen ist der LOOP.  Nun genug der Abkürzungen. Der LOOP ist recht neuer preisgekrönter Fahrradweg, von dem Fachleute behaupten, er sei kein Fahrradweg. So etwas macht neugierig, klingt es doch so, als habe man die Lange Reihe (z.B.) als vorbildliche Bundesautobahn ausgezeichnet, um es einmal übertragen auszudrücken. 





Heute starteten, wir zu dritt, der Pinscher, Frauchen und der Mensch der den Pinscher chauffiert. Nein zum Laufen war es nun wirklich zu warm und als Begleithund muss man schließlich das Rudel zusammen halten und das wiederum funktioniert hervorragend aus dem Fahrradkorb durch bellen, sollte sich Frauchen mal zu weit entfernen.





Der weg über die Elbe war heiß, baustellengepflastert und verkehrsreich. Da musste man durch. Auch die unmögliche Anbindung von der Norderelbbrücke nach Veddel und durch den Stadtteil bis zum Zollhafen will gemeistert sein. Dort beginnt dann endlich der LOOP, auf der gesamten Strecke gekennzeichnet mit mikroskopischen Schildern und immer wieder vier blauen rechteckigen Punkten auf der Fahrbahn. Wie lange die wohl sichtbar sein werden?




Nein, man sollte nicht unken, der LOOP ist ein toller Weg. Vorzüglich geeignet die Mitte Hamburgs kennen zu lernen. Auf Fahrradstraßen (die in Hamburg selbstverständlich nicht autofrei sein dürfen, auch wenn sie nur an Schrebergärten vorbei führen), quer durch die großen Siedlungsgebiete, über Schleusen in den Hafen und wieder zurück in die Wohngebiete. Die Streckenführung erschließt sich mir nicht ganz, aber ich bin auch kein Wilhelmsburger und kenne die Alltagswege hier nicht. Immer wieder gibt der Verlauf jedoch überraschende neue Perspektiven preis. Die Wege sind breit und glatt, trotzdem neigt man zum schauen und trödeln, der LOOP eröffnet stände neue, oft maritime Perspektiven. Es macht einfach Freude hier Fahrrad zu fahren.




Die Kritiker kann ich jedoch durchaus verstehen. Nein, es ist kein Radweg, viel zu oft heißt die Devise Fußgängerslalom, mit den für alle Teilnehmer bekannten Unannehmlichkeiten. Die Beschilderung ist mager, die Verkehrsführung bei Kreuzung des motorisierten Straßenverkehrs inkonsistent und inkonsequent, aber für Hamburger Verhältnisse ist der LOOP ein ganz großer Wurf, den ich mir in ähnlicher Form auch für die City wünschen würde.



Auf dem Rückweg hinter den Elbbrücken war noch Kaffee und Kuchen im Entenwerder Fährhaus geplant, jedoch strömte Partyvolk in Massen in den Park. "10 Jahre Grünlage" bei 30 Grad im Schatten und das für lau war natürlich eine Ansage. Wir trauten uns trotzdem ins Gewühl und tatsächlich gab es Kirschkuchen mit Sahne und einen Pott Kaffee. Dabei dem Jungvolk beim Dahinströmen zuzugucken kann durchaus amüsant sein. 

1 Kommentar:

  1. Den LOOP haben wir auch schon auf dem Zettel, seitdem wir ihm mal eher zufällig über den Weg geradelt sind und dein Bericht klingt so, als sollten wir diesen Vorsatz mal in die Tat umsetzen! :-)

    AntwortenLöschen