Freitag, 1. Mai 2015

"Kik ens dä Honk do hänge"



Dieser erstaunte Ausruf kam vom Wegesrand und war eindeutig rheinisch. Mit "dä Honk" war wohl der Pinscher gemeint, der entspannt und vergnügt in alter Mantafahrermanier aus seinem Transportkörbchen am Sesselflitzer heraus lugte und, um noch einmal auf die Rheinländer zurück zu kommen, diese hatten es, wie viele andere Menschen heute, ins Alte Land verschlagen. 


In diesem Landstrich in der niedersächsischen Elbmarsch rund um die Gemeinde Jork (böse Zungen behaupten dort würde man die Rasenkanten mit der Nagelschere schneiden) begeht man am ersten Maiwochenende das traditionelle Altländer Blütenfest. Die Besucher strömen in Scharen um die Pracht der Apfelblüte zu bewundern und auf den Obsthöfen wird aufgetischt. 


Auch der ADFC Hamburg bot heute eine geführte Tour durchs Alte Land an und mehr als dreißig Teilnehmer fanden sich am späten Vormittag am S-Bahnhof Neuwiedental ein. Es war eine bemerkenswert bunt gemischte Gruppe. Erstaunlich auch, dass so viele gekommen waren, denn gut 80 km ist schon eine beachtliche Strecken. Wegen der Kälte in den letzten Tagen tat sich der gemeine Apfel mit der Blüte noch schwer und leider zeigte sich auch heute das Wetter nicht immer von seiner besten Seite. So konnten wir z.B. bei einem beginnenden Regenguss spielerisch ausprobieren, wie knapp drei Dutzend Radfahrer samt Räder und ein Pinscher unter das Dach eines Doppelcarport passten. Desweiteren radelten wir jedoch bei mal sonnigem Wetter, mal drohend sich auftürmenden dunklen Wolken, gemütlich durch die Elbmarschen und über die Deiche.



"Wir warten draußen" sagte ein Schild an der Tür des Obsthofes, bei dem wir eine längere Pause einlegten. Gemeint war natürlich der Pinscher und seine Artgenossen. Wo Lebensmittel verkauft werden ist das wohl leider so. Zum Glück schien gerade die Sonne und wir fanden freundliche Mitreisende, die uns mit dem nötigsten für eine gelungene Pause versorgten. 



Nach gut 7 Stunden erreichten wir wieder unsern Ausgangsbahnhof. Die Sonne schien immer noch und überhaupt gab es eigentlich keinen Grund, jetzt wieder in die S-Bahn zu steigen. So gönnten wir uns nach einem weiteren Kaffee noch den Weg durch den feiertäglich ruhenden Hafen und über die Elbbrücken in die Stadt zurück.













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